Was ist kognitive umstrukturierung?
Kognitive Umstrukturierung ist eine psychotherapeutische Technik, die darauf abzielt, dysfunktionale Denkweisen zu identifizieren und zu verändern, um emotionale Belastungen und unerwünschtes Verhalten zu reduzieren. Sie ist ein zentraler Bestandteil der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT).
Kernprinzipien:
- Identifizierung negativer Gedanken: Der erste Schritt besteht darin, negative, automatische Gedanken zu erkennen, die in bestimmten Situationen auftreten. Diese Gedanken sind oft verzerrt und führen zu negativen Emotionen.
- Bewertung der Gedanken: Nach der Identifizierung werden die Gedanken auf ihre Richtigkeit und Nützlichkeit hin überprüft. Dies beinhaltet die Suche nach Beweisen, die die Gedanken stützen oder widerlegen.
- Herausforderung der Gedankenverzerrungen: Kognitive Umstrukturierung hilft, gängige Kognitive Verzerrungen zu erkennen, wie z. B. Katastrophisieren, Generalisieren, Schwarz-Weiß-Denken oder Personalisierung.
- Entwicklung alternativer Gedanken: Anstelle der negativen Gedanken werden realistischere und hilfreichere Gedanken entwickelt. Dies beinhaltet das Betrachten der Situation aus verschiedenen Perspektiven und das Finden von alternativen Erklärungen.
- Übung und Anwendung: Die neuen, konstruktiven Gedanken werden in realen Situationen geübt und angewendet, um sie zu verfestigen und die emotionale Reaktion zu verändern.
Anwendungsbereiche:
Kognitive Umstrukturierung wird bei einer Vielzahl von psychischen Problemen eingesetzt, darunter:
Techniken:
- Sokratischer Dialog: Durch gezielte Fragen werden Klienten dazu angeregt, ihre eigenen Gedanken und Überzeugungen zu hinterfragen.
- Verhaltensexperimente: Theorien und Annahmen werden in der Realität überprüft, um deren Gültigkeit zu testen.
- Gedankentagebuch: Negative Gedanken und die dazugehörigen Emotionen und Verhaltensweisen werden notiert und analysiert.
- Realitätsprüfung: Es wird geprüft, ob die eigenen Annahmen und Erwartungen mit der Realität übereinstimmen.
Kognitive Umstrukturierung ist ein aktiver Prozess, der Übung und Engagement erfordert. Sie kann jedoch zu signifikanten Verbesserungen im emotionalen Wohlbefinden und im Verhalten führen.